Franz Müntefering dankte Munda Mack für jahrzehntelangen Einsatz für das Gemeinwohl. Das Thema Älter werden - Chance und Verpflichtung stand auf der Agenda der Sozialkonferenz der schwäbischen AWO, die am Freitag, 8. November 2013 in Stadtbergen über die Bühne ging.
Und diese Bühne hatte echte Protagonisten zu bieten: Durch den Tag führte Dr. Heinz Münzenrieder, seit 1986 Vorsitzender des Präsidiums und Verwaltungsrats der AWO Schwaben, der vielen noch ausgesprochen positiv als ehemaliger Stadtrat und Stadtdirektor der Stadt Augsburg in Erinnerung ist.
Mit Franz Müntefering startete ein echter Hochkaräter in die Konferenz.
In seinem völlig frei gehaltenen und souveränen Vortrag befasste er sich mit den sozialen Aspekten des Älterwerdens. Franz Müntefering stellte von Anfang an klar, dass er der stetig steigenden Lebenserwartung positiv gegenübersteht. "Wir haben die Chance länger zu leben, länger gesund zu leben, das ist doch großartig."
Wie das sozial zu laufen habe, dass alle auch mit ausreichendem finanziellen Hintergrund in diese Lebensphase eintreten können, brachte er auf eine einfache Formel:
Gute Arbeit - gute Löhne - gute Altersversorgung
Allerdings monierte er in diesem Zusammenhang - auch im Hinblick auf die derzeit in Berlin laufenden Koalitionsverhandlungen - die ungleiche Verteilung: "Niedriglöhne sowie Spitzenlöhne, bei denen ein Chef 60 Mal mehr verdient als ein Arbeiter, beides ist sittenwidrig und beides darf nicht sein!"
Mit einem Seitenblick auf die Bemühungen Barack Obamas, eine vergleichbare Regelung in den USA zu etablieren, lobte Müntefering unsere Versicherungspflicht. Es sei ausgesprochen positiv, dass das Geld direkt von den Einzahlenden zu den zu Versorgenden fließe und dass eben nicht wie in den USA Spekulanten dazwischengeschaltet seien. Er räumte in diesem Zusammenhang aber auch ein, dass das ganze System nur dann dauerhaft funktioniere, wenn genügend Arbeitskräfte in Arbeit seien.
Müntefering sprach sich für ein Altwerden in Vielfalt aus und kritisierte den Mangel an Mehrgenerationenhäusern.
Die Referate von Prof. Thomas Beyer, der darauf hinwies, dass das Recht auf Teilhabe ein Grundrecht sei, sowie Christian Rindsfüßer, der belastbare Daten zur regionalen demographischen Entwicklung bis hin in jede schwäbische Gemeinde lieferte, rundeten den gelungenen Arbeitstag ab.
Die Leiterinnen und Leiter der Pflegeheime und Kitas zogen durchwegs ein sehr positives Fazit des Tages.