
Die SPD Fraktion stimmt der Einbeziehung des genannten Grundstücks in den Bebauungsplan S4 zu. Es liegt an der Nahtstelle zwischen verdichteter Bebauung im Norden an der Ulmer Landstraße sowie westlich davon und der klein strukturierten Bebauung in der Fritz-Aichele Farm. Wir sehen aufgrund der Oberflächenzäsur aber dieses Gebiet eher der Fritz-Aichele Farm als dem höher liegenden verdichteten Bereich zugeordnet. Der Konfliktlage kann nur durch ein Bauleitplanverfahren Rechnung getragen werden, in dem zwischen den konkurrierenden Interessen ein fairer Abgleich gesucht wird, da ja nach Mitteilung der Verwaltung ansonsten das Projekt gemäß §34 BauGB als zulässig zu beurteilen ist. Das Projekt ist nach unserer Auffassung jedoch - so wie es derzeit geplant ist - nicht verträglich mit der nachbarlichen Bebauung der Fritz-Aichele-Farm und sollte daher deutlich in seiner Dichte reduziert werden. Die Festsetzungen im Bebauungsplan sollten nach Art und Größe der Bebauung so festgelegt werden, dass die zukünftige Bebauung sich besser an die Umgebung anpasst.
Der Bauausschuss hat zwar vor vier Jahren dem Bau eines Mehrfamilienhauses mehrheitlich das gemeindliche Einvernehmen gegeben – damals war den Mitgliedern des Bauausschusses sicherlich nicht 100ig bewusst, dass die Zufahrt über die Fritz-Aichele Farm erfolgt und nicht über die Ottostraße, zumal dieser Abschnitt der Erschließungsstraße noch der Siedlungsgemeinschaft gehörte. Um eine bessere Erschließung der Fritz-Aichele-Farm zu ermöglichen, stimmte die Gemeinschaft einer Umwidmung zu. Auch wenn dies keine rechtliche Qualität hat, kann dies auch nicht gänzlich unbeachtet bleiben.
Wie dem auch sei - die SPD Fraktion sieht eine Bebauung mit 15 Wohneinheiten in diesem Bereich als zu massiv an. Das Bauvorhaben ordnet sich damit eher der massiven Bebauung der Ottostraße zu als der einfachen Bebauung in der Fritz-Aichele-Farm.
Eine Zurückstellung des Baugesuches beim Landratsamt ist kein Freifahrtsschein sich unendlich Zeit zu lassen, in wenigen Monaten kann unter Abwägung der unterschiedlichen Argumente eine verbindliche Empfehlung ausgesprochen werden.
Die SPD Fraktion sieht das Bauvorhaben zum aktuellen Planungsstand als gestalterisch fragwürdig an. Eine kleinteiligere Struktur würde sich in die Umgebung besser einfügen – wir sollten uns aber im Klaren sein: das BBPl-Verfahren wird Kompromisse suchen und eine angemessene situationsbezogene Verdichtung festlegen müssen. Den Versuch sollten wir wagen und auf die Überzeugung von Sachargumenten hoffen.