
Die Straßenbahnlinie 5 ist im Anmarsch: Dialog oder Druck, juristische Ablehnung oder Kompromisse - wie die neue Verkehrsverbindung sich in Stadtbergen in Zukunft auswirkt, dass kann heute keiner sagen. Damit es nicht zu einem neuen Verkehrsproblem wird, dafür haben die Stadträte gestern einen weiteren Baustein beschlossen.
Wir behandeln heute und eigentlich bereits in den letzten 6 Jahren die Planung der Straßenbahnlinie 5, die vom Hauptbahnhof über das Thelottviertel. Die Linie führt über die Bürgermeister Ackermannstraße zum Klinikum. Die Straßenbahn berührt die Interessen von Stadtbergen. Tausende von Stadtbergern im nördlichen Bereich bekommen eine wesentlich bessere Anbindung nach Augsburg.
Auch im Stauverhalten auf dieser Verbindungsstraße gibt es große Veränderungen: Eine einzige Straßenbahn kann so viele Menschen mitnehmen, wie in 40 Autos oder drei Busse passen. Das bedeutet eine Straßenbahn ersetzt 120 Meter Stau.
Wir nehmen das Planfeststellungsverfahren ernst und sehr wichtig. Es ist zwar nur der Planabschnitt 1, aber dieser hat unmittelbare Auswirkungen auf Stadtbergen. Um keine Fehler zu machen, holen wir uns die Kanzlei Döring Spies.
Wir haben bei drei Sachverhalten bereits in den letzten Jahren unsere Positionen herausgearbeitet und können diese wiederholen. Im Stadtrat selbst sitzen keine Experten, die über die drei Sachverhalte fachrichtige Auskünfte geben können. Bei uns herrscht ein Bauchgefühl vor, welches von Experten bestätigt oder widerlegt werden muss.
Der erste Sachverhalt ist der Abbiegebereich im Bereich der Querung der B17. Wir können uns vorstellen, dass eine dritte Fahrspur und einem amerikanischen Abbiegeverhalten Staubildungen verhindert. Wir haben jedoch Zweifel, ob diese Maßnahmen ausreichen
Ein weiterer Sachverhalt ist die Kreuzung an der Hagenmähderstraße. Dort wird alle 2,5 Minuten eine Straßenbahn den Vorrang zur Querung bekommen. Unsere Befürchtung ist eine Staubildung quer durch Stadtbergen, weil Autos nicht mehr in B300 Richtung Innenstadt oder dem Westen abbiegen können.
Ob nun Mittellage, nördlich oder südlich die Straßenbahn verläuft, das sollen die Experten entscheiden. Wichtig ist, dass der Fahrgast beim Zugang auf die Straßenbahn von den Autos nicht gefährdet wird.
Zuletzt bitten wir bei einer Mittellage, die Auswirkungen des Abbiegens beim OBI zu untersuchen, dort fehlt auch ein großes Parkhaus mit 300 bis 400 Parkplätzen um umsteigende Autofahrer aufzunehmen. Wir müssen auch an die Menschen aus Diedorf, Gessertshausen und dem ländlichen Raum denken, auch sie wollen auf schnellsten Weg in die Stadt. Und da bietet sich das Umsteigen beim Obi an.
Sollten die Sachverhalte und ihre Konsequenzen transparent aufgezeigt werden, dann bekommt Stadtbergen eine tolle Verkehrsverbindung. Dass diese Maßnahmen Auswirkungen auf den motorisierten Individualverkehr hat, sollte jedem Beteiligten klar sein. Hier geht es um künftige Entwicklungen und da ist der Ausbau in den Nahverkehr die einzige erfolgreiche Methode.