Die Stadträte der SPD haben in der Verwaltungsausschusssitzung deutlich gemacht, dass die mangelnde Zahlungsmoral der Eltern nicht auf Kosten der Kinder gehen dürfe. Die fehlenden Zahlungen sind häufig ein Signal, dass Hilfe benötigt werde, ohne dass die Eltern selbst in der Lage seien, diese Hilfe zu beantragen. Wenn das Kindeswohl beeinträchtigt sein sollte, müsse das Jugendamt benachrichtigt werden. Auch könnte das Familienbüro um Hilfe gebeten werden. Dies wurde uns in der Sitzung zugesichert.
Vollkommen daneben liegt dagegen der CSU Vorsitzende von Stadtbergen, Tobias Schmid mit seiner Äußerung, dass ja für die Zahlungsausfälle im Kindergartenbereich die Stille Hilfe Stadtbergen eingebunden werden könne. Nach Aussage des Fraktionsvorsitzenden Roland Mair kann entsprechend der Satzung „die Stille Hilfe nur für einmalige Zahlungen in Anspruch genommen werden und nicht für laufende Aufwendungen“. Wenn Eltern nicht zahlen, dann stimmt häufig etwas nicht und die Familien benötigen Hilfe von außerhalb. „Vielleicht schämen sich die Eltern Unterstützung von außen anzunehmen und fallen deshalb durch das soziale Netzwerk", meint der Fraktionsvorsitzende hierzu. In Stadtbergen darf kein Kind verloren gehen und dazu gehört auch ein warmes Mittagessen im Kindergarten. Auch wird von der SPD vorgeschlagen die Gebühren sozial zu staffeln.
Der Ausschluss der Kinder von Mittagessen und Betreuung kann nur letzte mögliche Mittel und nicht der Normalfall sein und muss in einem Ausschuss beraten werden. Es darf jedenfalls nicht dazu kommen, dass das Fehlverhalten der Eltern das Kindeswohl beeinträchtigt. Eltern aber, die es bewusst darauf ankommen lassen, nichts zu zahlen, sollten andererseits auch mit Konsequenzen rechnen.