Manchmal ist es wie das Warten auf Godot – ich warte seit Jahren, dass unser Mehrfamilienhaus endlich fertig wird. Bereits im Jahr 2023 habe ich in einem Betrag folgenden Satz geschrieben:
Mit unserer langen Planungsphase haben Mehrkosten von 1.160.000 Euro verursacht, die nun um 460.000 Euro reduziert werden. Das ist kein Tag, in dem wir sagen können, wir sind doch ein toller Stadtrat, sondern wir sollten in der Planungsphase und Umsetzungsphase wesentlich schneller werden.
Während die Städte im Umkreis wie z.B. Augsburg oder Neusäß oder Königsbrunn Häuser bauen wie der Bäcker die Brezen, so gestalten sich bei uns 10 Wohneinheiten zum langen Fünf-Jahres-Projekten.
Und gestern Abend habe ich unsere lange Bauzeit mit Kaufbeuren verglichen. Die bauen 120 Wohnungen in der gleichen Bauzeit wie wie wir 10 Wohnungen.
Aber lesen Sie selbst den Redebeitrag von der SPD-Fraktion von gestern.
Sehr geehrter Herr Biedermann, liebe Kolleg:innen des Stadtrats,
Vielen Dank, dass Sie uns in regelmäßigen Abständen über die Fortschritte des öffentlich geförderten 10-Familien-Hauses in der St. Florian-Straße 4 ins Benehmen setzen.
Dieses Projekt sollte die Blaupause für weitere Objekte in Stadtbergen sein. Mit Ideen und Anregungen innerhalb des Stadtrates haben wir die Gestaltung des Mehrfamilienhauses bereichert. Das Ergebnis sehen wir in den regelmäßigen Sachstandsberichten – es geht voran, aus unserem Vorzeigeobjekt wurde ein Mehrjahresprojekt.
Wir wünschen uns einen Sachstandsbericht, der nicht nur die neuen Fortschritte aufzeigt, sondern auch Verzögerungen oder Zeitgewinne. Denn ein wichtiger Grund für den Bau ist, die dramatische Wohnungsnot in Stadtbergen mit 10 Wohnungen zu reduzieren. Aktuell und in den letzten Jahren wird in Deutschland eine Wohnungsnot festgestellt. In Stadtbergen herrscht ein angespannter Wohnungsmarkt, festgestellt in der Stadtratssitzung am 28. April 2022. Bei den deutschlandweit fehlenden 1,9 Millionen fehlenden Wohnungen fehlen für die 16.000 Stadtberger 350 Wohnungen vor allem im preisgünstigen Bereich. Bei der aktuellen Geschwindigkeit, die wir im öffentlichen Wohnungsbau aufgenommen haben, benötigen wir 70 Jahre, um die aktuelle Wohnungsnot zu lösen.
Wir haben uns in der Region mal umgeschaut, wie es in anderen Kommunen aussieht.
Kaufering: Großbaustelle für bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum
Die Lärmschutzwand steht, Treppenhäuser sind bereits sichtbar, und wöchentlich wächst ein neues Stockwerk. Der Entwurf von Andreas Matievits und Stefan Degle vom Büro 17A Architektur umfasst sieben versetzte Mietshäuser auf einer parkähnlichen Fläche. Die 120 geförderten Wohnungen mit ein bis vier Zimmern sind alle barrierefrei und verfügen über umlaufende Balkone. Hauptsächlich für Familien, Senioren und Menschen mit Behinderung oder geringem Einkommen gedacht, bieten Gemeinschaftsbereiche innen und außen zusätzlichen Wohnwert.
Das 42-Millionen-Euro-Projekt wird durch staatliche Fördergelder von 35,5 Millionen Euro unterstützt, davon 16,5 Millionen Euro als Zuschüsse und 19 Millionen Euro als zinsgünstige Darlehen. Die kompakte Bauweise und wiederholenden Grundrisse machen das Projekt kostensparend. Trotz allem bleibt der Zeitplan bestehen: Bis Ende 2025 soll der Bau fertig sein, und im Frühjahr 2026 ziehen die ersten Bewohner ein. Kaufering hat etwas mehr als 10.000 Einwohner.
Nach unseren Informationen wurde in Kaufering erstmals im November 2022 über die Bebauung ein Beschluss gefasst. Die Arbeiten bis zur Genehmigung passierte im Jahr 2022. Im Juli 2023 gab es dann die ersten Vergaben für Erdarbeiten etc und Baubeginn war für September 2023 vorgesehen.”
Wir haben den bisherigen Bebauungsplan am 29.4.21 aufgehoben. Seitdem besteht Baurecht im Rahmen des 34 BauGB. Noch 21 der Bauantrag im Stadtrat. Nach dem Bericht von Herrn Biedermann ist nun bald das Untergeschoss fertiggestellt.– Für uns stellt sich einfach die Frage:
- Was können wir besser machen – einfach mal lesson lerned, so etwas erwarte ich mir in einem Sachstandsbericht.
- Weiterhin will ich einen Vergleich mit anderen Bauprojekten in den umliegenden Kommunen, was kostet dort der Quadratmeter Wohnfläche, wie stehen wir im Vergleich?
- Wo gibt es Zeitverzögerung, wo haben wir Zeit hereingeholt?
Vielen Dank an Herrn Biedermann für die Informationen, nun geht es auch einen Rückblick zu machen, wie wir die Dauer der Bauphase effizienter und hoffentlich kürzer machen.
